Kategorie: Leichter Lernen

Lernen und Ernährung

Hat leichteres und erfolgreiches Lernen etwas mit der Ernährung zu tun?

Gehirngerechte ErnährungKann ich durch „richtige“ Ernährung meine Lern- und Merkfähigkeit steigern? Und wenn ja, wie muss ich mich denn dann ernähren?

Allgemeines zum Thema Ernährung

Zum Thema Ernährung gibt es viele zum Teil sogar unterschiedliche Meinungen. Einig sind sich jedoch alle Ernährungsexperten, dass

  • Bio-Produkte gesünder sind als „konventionelle“ Produkte
  • Süßigkeiten – vor allem in großen Mengen – nicht nur schlecht für die Gesundheit sind, sondern auch für das Wohlbefinden und die Konzentrationsfähigkeit, das Lernen also negativ beeinflussen
  • Zu viel Fleisch und zu viel Süßigkeiten sauer machen – das gilt für unser Laune ebenso wie für unseren Körper
  • Obst und Gemüse zur täglichen Ernährung dazugehören sollten und besonders in Phasen, in denen wir uns konzentrieren müssen.

„Gehirngerechte“ Ernährung

Wie aber ernähren wir uns nun „richtig“, um den ganzen Tag über mit ausreichend mit „Gehirnnahrung“ versorgt zu sein und konzentriert arbeiten zu können?

Morgens:

Zum Frühstück ist Vollkornbrot und / oder Obst plus ein Milchprodukt ideal. Der „schlaue“ Mensch isst Müsli (am besten selbstgemacht und mit frischem Obst) oder Vollkornbrot mit Käse.

Vormittags:

Vormittags empfiehlt sich ein kleiner(!) Snack aus Obst mit Joghurt oder Vollkornbrot mit Wurst oder Käse.

Mittags:

Mittags ist Eiweiß angesagt: Gebratener Fisch, Hähnchen oder Pute mit Gemüse und Salat.

Nachmittags:

Für den kleinen Nachmittagshunger eigenen sich Obst oder ein Vollkornbrötchen.

Abends:

Am Abend empfiehlt sich eine kleine Mahlzeit.

Rohes Obst und/oder Gemüse werden abends nicht mehr richtig verdaut. Darauf sollten wir wir also am besten verzichten.

Um erholsamer und besser schlafen zu können, empfiehlt es sich außerdem, 2 Stunden vor dem Schlafen gehen nichts mehr essen.

Übrigens: Warme Milch mit Honig wirkt Wunder, wenn es mit dem Einschlafen nicht so klappen will.

Was tun bei kleinen Tests oder Besprechungen?

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Prüfungsangst – Teil 5

Naturheilmittel bei Prüfungsangst

Naturheilmittel bei PrüfungsanstAls wunderbare Ergänzung zum Thema Prüfungsangst habe ich einen sehr interessanten Artikel über Prüfungsangst und Naturheilkunde gefunden.

Der Heilpraktiker Peter Boehm, der seit 30 Jahren eine Praxis in Regensburg mit Schwerpunkt Klassische Homöopathie führt, empfiehlt die folgenden beiden Naturheilmittel, die sich bei Prüfungsangst bewährt haben:

Gelsemium sempervivens, der gelbe Jasmin hilft sehr gut,

  • wenn schon lange vor der Prüfung oder auch direkt vor der Prüfung das große Zittern beginnt
  • wenn es nicht gelingt, sich beim Lernen zu konzentrieren, weil immer wieder die Angst vor der Prüfungsangst über Hand nimmt.
  • bei Schlaflosigkeit vor der Prüfung sowie
  • bei großem Harndrang oder Durchfall am Tag der Prüfung.

Argentum nitricum, Silbernitrat hilft denjenigen, Continue reading „Prüfungsangst – Teil 5“

Zahlenmerksysteme – Teil II

Das Major-System

In meinem letzten Artikel habe ich euch mit der Bildergeschichten-Methode ein Zahlenmerksystem vorgestellt, das Ihr mit wenig Aufwand sofort einsetzen könnt. Dieses System eignet sich vor allem für einfache und kurze Zahlenfolgen.

Was aber, wenn wir uns längere und komplizierte Zahlen und Zahlenrehen bzw. viele verschiedene Zahlen merken müssen? Wie können wir uns z.B. all die verschiedenen Telefon- und Handynummern, Geburtstage, wichtige Geschichtsdaten, Maße, Formeln u.ä. merken? Mit der Bildergeschichten-Methode sind wir da schnell überfordert.

Aber keine Sorge, auch für komplizierte Zahlen und Zahlenreihen gibt es Systeme, die uns das Behalten erleichtern. Heute stelle ich Euch das Major-System vor.

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Zahlenmerksysteme – Teil I

Die Bildergeschichten-Methode

Zahlen spielen in der heutigen digitalen Welt eine immer wichtigere Rolle. Pins, Codes, Termine, Geburtstage, Passwörter mit Zahlenkombinationen. Aber gerade mit Zahlen haben wir so unsere Merk-Schwierigkeiten. Zahlen sind abstrakt, wir verbinden mit ihnen keine Bilder. Da unser Gehirn aber in Bildern denkt und Bilder leichter abspeichern kann, fällt es uns meistens sehr schwer, uns Zahlenreihen zu merken.

Wie lassen sich nun aber längere Zahlenreihen, Formeln, Geburtstage und Pins dauerhaft behalten?

Hier kommen die Zahlenmerksysteme ins Spiel. Das einfachste Beispiel eines Zahlenmerksystems ist die Bildergeschichten-Methode. Dabei verbinden wir Zahlen mit bestimmten Bildern und verketten die Bilder anschließend zu einer Geschichte. Hört sich im ersten Augenblick vielleicht ein wenig kompliziert an, ist aber genial einfach, da unser Gehirn ja in Bildern denkt und sich am besten an die Infos und Daten erinnert, die wir in Form von Bildern abgespeichert haben. Auf diese Weise können wir selbst längere Zahlenreihen und Zeichenkombinationen lernen und langfristig behalten.

Praktisch sieht das dann folgendermaßen aus:

Zunächst ordnen wir den Zahlen 0 bis 9 jeweils ein Bild zu. Dabei ist es gleichgültig, ob wir ein Bild wählen, dass der entsprechenden Ziffer gleicht oder ob wir ein Bild wählen, das einen Bezug zur entsprechenden Zahl hat. Wichtig ist einzig und allein, dass wir uns diese Bilder so gut einprägen, dass wir sie quasi im Schlaf mit den entsprechenden Zahlen verbinden.

Im folgenden habe ich Euch ein paar Vorschläge für mögliche Bilder zusammengestellt:

0 = Reifen, Ei, Rettungsring

 1 = Baum / Baumstamm, Stift, Wanderstab

 2 = Schwan, Zwillinge

 3 = Hocker (3 Beine), Brezel

 4 = Auto (4 Räder), Segel(schiff)

 5 = Hand (5 Finger), Haken

 6 = Würfel (6 Flächen, höchste Zahl = 6), Golfschläger, Elefantenrüssel

 7 = Zwerg (7 Zwerge), Fahne, Sense

 8 = Sanduhr / Schneemann, Achterbahn

 9 = Kegel (neun Kegel), Lupe

Suche Dir ein Bild zu jeder Zahl, das Dir zusagt und an das Du Dich auf alle Fälle erinnern kannst. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob andere mit „Deinen“ Bildern etwas anfangen können oder nicht. Nur Du musst mit den gewählten Bildern klarkommen. Wenn Du die Bilder einmal so richtig verinnerlicht hast, ist es ganz einfach, Dir auch längere Zahlenreihen, Geburtstage oder ähnliches zu merken.

Du prägst Dir diese Bilder also sehr gut ein – so dass Du sie wie im Schlaf beherrschst. Da Du die Bilder so gewählt hast, dass sie Dich an die entsprechende Zahl erinnern, wirst Du sie Dir sehr schnell merken können. Nach ein paar Wiederholungen wirst Du diese Bilder immer sofort mit der entsprechenden Zahl in Verbindung bringen.

Im letzten Schritt denkst Du Dir zu der Zahl, die Du Dir merken willst, eine kleine Geschichte aus.

Beispiel I

Du willst Dir zum Beispiel die Pin-Nummer Deiner EC-Karte merken – und zwar dauerhaft.

Die Pin-Nummer lautet: 4759

4 = Segelschiff

7 = Fahne

5 = Hand

9 = Lupe

Meine Geschichte lautet folgendermaßen:

Ich stehe an einem See und beobachte ein Segelschiff mit grellgelben Segeln und einer knallroten Fahne. An der Reling steht mein Bankberater, der die Hand hebt und mir zuwinkt. Noch lange schaue ich dem Schiff mit meiner Lupe hinterher.

Die Handlung kann ruhig weit hergeholt sein. Je kreativer, desto besser! Je ausgefallener die Geschichte ist, desto besser kannst du sie Dir merken! Wichtig ist vor allem, dass Du die Geschichte lebhaft – wenn möglich mit Farben, Gerüchen, Geräuschen und/oder Gefühlen ausschmückst und sie anschließend mehrfach vor Deinem inneren Auge ablaufen lässt. Du wirst sehen, Du wirst diese Zahl nicht mehr vergessen.

Beispiel II

Das Geburtsjahr Karl des Großen:

747  – Fahne – Schiff – Fahne

Die Bildergeschichten-Methode ist das einfachste Zahlenmerksystem und wirklich kinderleicht zu lernen. Es reicht für das tägliche Leben völlig aus. Werden wir jedoch häufiger mit langen Zahlenreihen oder schwierigen Formeln konfrontiert, dann sollte man sich mit einem anderen Zahlenmerksystem auseinandersetzten: Das Master-System, dass ich im nächsten Artikel vorstelle.

Übrigens: Die Bildergeschichten-Methode hat noch einen tollen Nebeneffekt. Dadurch, dass wir Zahlen mit Bildern verbinden, aktivieren wir beide Gehirnhälften und fördern allein schon  dadurch unsere Lern- und Merkfähigkeit.

Und wem das alles zu theoretisch war, der kann sich auch gerne das folgende Video anschauen…

Die Loci-Methode

Der Weg ist das Ziel…

Wie bereits im 1. Artikel über Lerntechniken und Lernmethoden erwähnt, wird die Loci-Methode (Loci = Locus (lat.) = Ort) auch Routenmethode genannt. Bei dieser Methode werden Punkte entweder am Körper (Körperroute) oder im Raum (Raumroute) festgelegt. An diese so genannten Routenpunkte hängen wir dann unsere Schlüsselwörter an, indem wir sie zu einem lustigen Bild verknüpfen. Dazu gleich mehr.

Der Erfolg der Loci-Methode beruht auf einer besonderen Eigenart unseres Gehirns: dem „räumliche Erinnerungsvermögen“. Wir können uns in der Regel besser an die Katze auf dem Stuhl rechts neben dem Fenster erinnern, als nur an die Katze irgendwo in dem Raum.

In 3 Schritten zum Erfolg

Die Loci-Methode besteht aus 3 Schritten. In einem ersten Schritt legen wir eine sogenannte Route mit verschiedenen Routenpunkten fest. Im 2. Schritt erarbeiten wir wichtige Schlüsselwörter unseres Lernthemas – dazu eignet sich übrigens besonders gut ein Mind-Map. Im 3. Schritt verbinden wir  dann diese wichtigen Schlüsselwörter unseres Lernthemas mit den einzelnen Routenpunkten unserer Route. Und zwar, indem wir uns ein lustiges Bild dazu einfallen lassen!

Die Magie der Routenpunkte

Durch das „Abwandern“ der einzelnen Routenstationen in unserer Vorstellung können wir uns später an alle wichtigen Begriffe erinnern und das sogar in der richtigen Reihenfolge. Auf diese Weise ist es auch (fast) unmöglich, bei der Weidergabe wichtige Punkte unseres Lernthemas auszulassen. Wir wissen bei dieser Methode immer, an welcher Stelle des Lernstoffes wir uns gerade befinden und  welches Schlüsselwort als nächstes kommt.

Da sich das alles sehr theoretisch anhört, hier ein konkretes Beispiel.

Beispiel für die Körperroute

Die einfachste Route, die wir auch immer bei uns haben, ist die Körperroute.

Schritt 1: Festlegen der Route

Wir prägen uns die folgenden Körperpunkte in der entsprechenden Reihenfolge ein. Das ist ganz einfach, denn wir gehen unseren Körper von unten nach oben durch:

  1. =   Fuß
  2. =   Knie
  3. =   Oberschenkel
  4. =   Gesäß
  5. =   Hüfte
  6. =   Bauch
  7. =   Brust
  8. =   Schultern
  9. =   Hals
  10. =   Kopf

Und schon haben wir unsere erste Route!

Schritt 2: Verbinden der Routenpunkte mit Schlüsselwörtern

Angenommen wir wollen uns jetzt die 9 Planeten unseres Sonnensystems merken:

Merkur – Venus –Erde – Mars – Jupiter – Saturn – Uranus – Neptun – Pluto

Im 2. Schritt dieser Methode verbinden jetz also unsere einzelnen Routenpunkte mit den Planeten:

  1. Fuß = Merkur
  2. Knie = Venus
  3. Oberschenkel = Erde
  4. Gesäß = Mars
  5. Hüfte = Jupiter
  6. Bauch = Saturn
  7. Brust/Schulter = Uranus
  8. Hals = Neptun
  9. Kopf = Pluto

Das allein hilft uns aber noch nicht, die Planeten auch wirklich zu lernen. Jetzt kommt Schritt 3 ins Spiel.

Schritt 3: Lustige Bilder und Geschichten erfinden

Wir überlegen uns zu jedem Planeten ein Bild und dieses Bild verknüpfen wir dann mit dem entsprechenden Routenpunkt.

Hier meine dazugehörigen Bilder und Geschichten:

  1. Fuß – Merkur: Meer-Kur: Ich gönne meinen Füßen eine Meeres-Kur. Ich stehe mit meinen Füßen am Strand, Meerwasser umfließt die müden Füße.
  2. Knie – Venus: Venusmuschel: Dann knie ich im Sand vor einer Venusmuschel.
  3. Oberschenkel – Erde: Globus: Ich balanciere einen Globus (= Erde) auf meinen Oberschenkeln.
  4. Po – Mars: Schokoriegel Mars: In meiner hinteren Gesäßtasche habe ich einen Mars-Schokoriegel stecken.
  5. Hüfte – Jupiter: Yuppie (junge, karrierebewusste, erfolgreiche Großstädter) Ein Yuppie sitzt auf meiner Hüfte und wedelt mit Geldscheinen.
  6. Bauch – Saturn: Ich lasse Hula-Hoop-Reifen (Ringe) um meinen Bauch schwingen
  7. Brust/Schulter – Uranus: Uran-Utan: ein kleiner Uran-Utan sitzt auf meinen Schultern und lässt die Beine auf die Brust baumeln.
  8. Hals – Neptun: Meeresgott Neptun: Neptuns Dreizack steckt in meinem Hals fest.
  9. Kopf – Pluto: Pluto: Pluto, der Hund aus dem Zeichentrickfilm, leckt über mein Gesicht.

Wenn wir die Namen der Planeten mit den entsprechenden Bildern an den einzelnen Körperpunkten verankern, dann werden wir uns auch nach Jahren noch an die 9 Planeten des Sonnensystems erinnern und sie in der richtigen Reihenfolge aufzählen können.

Weiteres Beispiel:

Nenne die letzten 7 Präsidenten der Vereinigten Staaten in der richtigen Reihenfolge.

Lösung: Ford, Carter, Reagan und Bush, Clinton, Bush, Obama

Körperroute: Ein Ford fährt über den Fuß; der Fuß schwillt an und tut ganz stark weh; ein Kater kratzt so doll am Knie, dass es anfängt zu bluten; ein Reagenzglas steckt in der Hosentasche; auf dem Rücken wächst ein grüner Busch; ein lautes Lachen als Klingelton kommt aus dem Handy in der Brusttasche, ein kleiner Busch-Sprößling wächst auf der Schulter und Opa schüttelt Mama ein Glas Wasser ins Gesicht.

Route erweitern

Sollten die 10 Körperpunkte nicht ausreichen, da wir mehr als 10 Schlüsselwörter lernen und behalten wollen, dann können wir weitere Körperpunkte hinzufügen: Wirbelsäule, Ellenbogen, Hand, Nacken, Haare, …

Weitere Routen und Routenpunkte:

Beispiele für weitere Routen können die Räume unserer Wohnung / unseres Hauses sein (Schlafzimmer, Wohnzimmer, Bad, Küche, Arbeitszimmer, Kinderzimmer, …) oder aber bestimmte Wege, die wir häufig gehen (Arbeitsweg, Spazierweg, Schulweg, Hunde-Runde, …).

Nehmen wir das Beispiel „Schlafzimmer“. Mögliche Routenpunkte können die folgenden Objekte sein:

  1. =   Bett
  2. =   Bild über dem Bett
  3. =   Nachtschränkchen
  4. =   Nachtischlampe
  5. =   Kommode
  6. =   Kleiderschrank
  7. =   Bild über der Kommode
  8. =   Fenster / Vorhänge
  9. =   Stuhl / Kleiderständer
  10. =   Spiegel

Alle Objekte ordnen wir in der Reihenfolge an, in der sie in unserem Schlafzimmer stehen, wenn wir zur Tür hereinkommen. Dabei bleibt es Euch überlassen, ob Ihr im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn vorgeht. Wichtig ist nur, dass Ihr für jedes weitere Zimmer die gleiche Richtung beibehaltet. Und schon haben wir eine (neue) Route.

Das Auto als Route

Neben den Körperpunkten, den Zimmer-Routen oder den Weg-Routen können wir auch unser Auto als Route umfunktionieren:

  1. = Stoßstange
  2. = Scheinwerfer
  3. = Motorhaube
  4. = Scheibenwischer
  5. = Fahrertür
  6. = Fahrersitz
  7. = Lenkrad
  8. = Schaltung
  9. = Radio
  10. = Handschuhfach
  11. = Rücksitz
  12. = Hutablage
  13. = Heckscheibe
  14. = Kofferraum
  15. = Rück- oder Bremslichter

Je mehr Routen desto besser

Je mehr Routen wir uns anlegen, desto mehr Informationen können wir speichern. Sicherlich kann man auch eine Route mehrfach belegen. Aber wenn wir uns viele Informationen dauerhaft einprägen wollen, sollten wir viele verschiedene Routen zur Verfügung haben. Denn je mehr Informationen wir auf ein und demselben Punkt speichern, desto größer wird die Gefahr, Wichtiges zu vergessen oder Inhalte zu vermischen bzw. zu verwechseln.

Wenn Ihr Euch mit der Loci-Methode anfreunden könnt, dann werdet Ihr erstaunt sein, wie viele verschiedene Routen Ihr erstellen könnt. Ihr werdet auch feststellen, dass Ihr fast jede Route mit weiteren Routenpunkten erweitern könnt. Eurer Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Anwendungsmöglichkeiten für die Loci-Methode

Geschichte, Erdkunde, Biologie, Chemie, Deutsch und Kunst sind Fächer, bei denen man diese Methode anwenden kann. Sie eignet sich immer dann, wenn wir uns Begriffe, Namen etc. in einer bestimmten Reihenfolge merken müssen.

Fazit zur Loci-Methode

Auch wenn sie anfangs ein wenig Arbeit macht, so ist die Loci-Methode eine genial einfache Methode, um sich alles Mögliche dauerhaft und in einer bestimmten Reihenfolge einzuprägen. Wenn Ihr Euch vorweg ein wenig Zeit nehmt und Euch verschiedene Routen zulegt, werdet Ihr Euch ganz schnell sehr viel mehr merken und behalten können.

Aber die Loci-Methode trainiert nicht nur Euer Gedächtnis und Eure Merkfähigkeit, sondern auch Eure Fantasie, Eure Kreativität und Eure Visualisierungsfähigkeit!

Videos zur Loci-Methode:

Dinge einmal zu hören oder zu lesen reicht nicht aus, um sie wirklich zu verinnerlichen. Wenn Ihr also Lust habt, die Loci-Methode zu erlernen und dadurch ganz erstaunliche Lernerfolge zu erzielen, dann empfehle ich Euch die folgenden Videos, um Euch mit dieser Methode noch besser vertraut zu machen.

Viel Spaß beim Erstellen Eurer Routen, Eurer lustigen Bilder und natürlich beim Üben!!!

Lernmethoden und Lerntechniken

Leichter Lernen durch Lerntechniken und Lernmethoden

Viel zu viel zu lernen? Viel zu viel vergessen? Wie können wir schneller, leichter und dauerhafter lernen?

Diese Fragen stellen sich vielen. Antwort und dauerhafte Unterstützung bieten Lernmethoden!

Wir können Lerntempo und Lernerfolg um ein Vielfaches steigern, indem wir uns bestimmte Lerntechniken aneignen.

Wir brauchen zwar ein wenig Zeit, um die Methoden zu erlernen und zu verinnerlichen, aber wenn wir uns diese Arbeit einmal gemacht haben, dann haben wir unser ganzes Leben etwas davon! Wir können sie immer und für alles, was wir uns merken wollen, einsetzen! Geniale Aussichten! Aber auch hier gilt: Erst kommt die Arbeit und dann das Vergnügen!

Bevor ich Euch die einzelnen Lerntechniken genau erklären werde, hier zunächst eine Übersicht über die verschiedenen Merksysteme: Continue reading „Lernmethoden und Lerntechniken“

Richtig lernen

Richtig zu lernen ist gar nicht so schwer!

Beim Lernen spielen die Sinne eine wichtige Rolle. Richtig lernen, d.h. ob wir etwas länger behalten oder sofort wieder vergessen, hat sehr viel damit zu tun, WIE wir die entsprechenden Informationen aufnehmen und was wir anschließend damit TUN.

Unabhängig davon, ob wir ein auditiver, ein visueller, ein motorischer oder ein kommunikativer Lerntyp sind, behalten wir nur sehr wenig von der aufgenommenen Information, wenn wir sie nur über einen Sinneskanal aufnehmen (z.B. nur hören oder nur sehen).

Wenn wir etwas nur hören, haben wir binnen kurzer Zeit über 90 % wieder vergessen. Wenn wir einen Text nur lesen oder ein Bild, eine Grafik nur betrachten, beträgt die Vergessensrate in den kommenden 24 Stunden immer noch mehr als 80%. Continue reading „Richtig lernen“

Welcher Lerntyp bin ich?

Je nach Lerntyp lernt man anders

Beim Lernen spielen unsere Sinne (sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen)  eine wichtige Rolle, denn alles, was wir lernen, nehmen wir über unsere Sinnesorgane auf. Dabei verwenden wir jeweils die Sinnesorgane, die bei uns am besten ausgeprägt sind. Und so kommt es, dass manche von uns am besten lernen, indem sie etwas lesen, Bilder oder Grafiken betrachten, andere, indem sie zuhören und wieder andere müssen selbst etwas aufschreiben oder mit anderen sprechen bzw. diskutieren, um sich etwas behalten zu können.

Die moderne Lernforschung unterscheidet folgende 4 Lerntypen: auditiv, visuell, kommunikativ und motorisch und zwar je nachdem mit welchem Sinnesorgan der Lernstoff  in erster Linie aufgenommen wird. Continue reading „Welcher Lerntyp bin ich?“

Prüfungsangst-Spezial

Heute also zum versprochen Prüfungsangst-Spezial.

Wenn Ihr große Angst vor Prüfungen habt und diese mit den Tipps aus den Teilen I bis III nur geringfügig verringern konntet, dann habe ich heute eine sehr gute Methode, um die Prüfungsangst dauerhaft zu überwinden. Und zwar ganz einfach mit einem täglichen Aufwand von nur 5 – 10 Minuten, und auch das nur über einen gewissen Zeitraum. Also für alle, die sehr unter Prüfungsangst leiden und die sich durch ihre Prüfungsangst regelmäßig gute schriftliche Noten verbauen, obwohl die den Lernstoff im Vorfeld beherrscht haben, hier eine sehr wirkungsvolle Methode, um sich von der Prüfungsangst endgültig zu verabschieden.

Diejenigen, die mich ein wenig kennen, wissen wahrscheinlich schon, worauf ich hinaus will: auf das „BEKLOPFEN“ der Prüfungsangst.

Wie wir bereits gesehen haben, erzeugt Angst in uns massiven, negativen Stress. Und im Gegensatz zum EU-Stress, der uns leistungsfähiger und EUphorisch macht, bewirkt der negative Stress, dass wir uns selbst blockieren, dass wir uns von unserem Wissen und unserem Potential abschneiden.

Diese angstbedingten Blockaden können wir durch M.E.T. ganz einfach auflösen, unsere Energie wieder zum Fließen bringen und dadurch in Prüfungssituationen wieder auf unser gesamtes Wissen zugreifen.

Die M.E.T. – Grundmethode habe ich in den Artikeln

M.E.T. Basismethode und

M.E.T. – Übersicht über die Klopfpunkt

bereits erklärt und zum Download bereitgestellt.

Jetzt geht es darum, die richtigen Einstimmungs- und Erinnerungssätze zum Thema Prüfungsangst zu finden. Hier eine Auswahl von Sätzen, die mit unserer Prüfungsangst in Verbindung stehen können:

Einstimmungssatz    Erinnerungssatz
Auch wenn ich nicht zu 100 % auf die … Prüfung vorbereitet bin, liebe…* Diese Angst, weil ich nicht 100 % auf die …-Prüfung vorbereitet bin.
Auch wenn ich nicht daran glaube, die …-Prüfung zu bestehen, liebe …*  Dieses Nicht-Glauben-Können, dass ich die Prüfung bestehe.
Auch wenn ich bei Prüfungen immer totale Panik habe, liebe…* Diese totale Panik vor Prüfungen.
Auch wenn ich bei Prüfungen immer so unsicher bin, liebe…*   Diese Unsicherheit bei Prüfungen.
Auch wenn ich Angst vor den Fragen der Prüfer habe, liebe…* Diese Angst vor den Fragen der Prüfer.
Auch wenn ich Angst vor der Willkür der Prüfer habe, liebe …*   Diese Angst vor der Willkür der Prüfer.
Auch wenn die Durchfallquote bei der …-Prüfung bei … % liegt, liebe…* Diese Angst vor der hohen Durchfallquote.
Auch wenn mir jeder sagt, das schaffst du nicht, liebe…* 

Diese Überzeugung (der anderen), dass ich es nicht schaffen werde.

Auch wenn ich Angst vor einem Blackout bei der …-Prüfung habe, liebe …* Diese Angst vor einem Blackout.
Auch wenn ich …(körperliches Symptom) bekomme, wenn ich an die …-Prüfung denke, liebe…* Diese Angst davor, … (körperliches Symptom) zu bekommen.
Auch wenn ich Angst habe, bei der …-Prüfung zu versagen, liebe … *   Diese Angst, bei der Prüfung zu versagen.
Auch wenn ich panische Angst vor oder während der Prüfung bekommen, liebe…*  Diese panische Angst vor oder während der Prüfung.

 *“… und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“

Fühlt in Euch hinein, welcher Satz spricht Euch am meisten an? Wählt jetzt diesen Satz und macht einen Klopfdurchgang. Nach dem Klopfdurchgang fühlt wieder in Euch hinein – wie stark ist das Gefühl der Angst jetzt? Die nächste Klopfrunde macht Ihr jetzt entweder mit dem gleichen Satz oder, wenn Ihr Euch schon etwas besser fühlt, mit einer Variante des 1. Aspektes: „Diese restliche Angst…“.

Manchmal taucht auch ein neuer, ganz anderer Aspekt auf. Ihr könnt jetzt mit dem alten Aspekt weitermachen und Euch den neuen Aspekt notieren, um ihn später zu bearbeiten oder aber Ihr macht Ihr mit diesem neuen Aspekt weiter.

Zum Beispiel: Ihr beklopft Eure Angst vor der Prüfung und auf einmal taucht ganz massiv der Satz: „Das schaffe ich sowieso nicht / ich bin zu blöd, mir all den Stoff zu merken“ auf. Ich tendiere eher dazu, zunächst den einen Aspekt solange zu beklopfen, bis ich bei 0 oder 1 auf meiner Bewertungsskala angekommen bin. Die neuen Aspekte, die während des Klopfens aufgetaucht sind, notiere ich mir und bearbeite sie jeweils in einem neuen Klopfdurchgang an einem der nächsten Tage. Wenn Ihr jedoch genügend Zeit und Lust habt, könnt Ihr natürlich auch direkt mit dem neuen Aspekt weitermachen.

Es gibt hierzu keine wirkliche Regel. Macht es so, wie es sich für Euch in der jeweiligen Situation richtig anfühlt. Bedenkt drbei nur, dass neue Aspekte Zeit in Anspruch nehmen. Nach zu langen Klopfdurchgängen kann es sein, dass Ihr Euch vielleicht ein wenig erschöpft und leer fühlt, weil Ihr an vielen verschiedenen Themen gleichzeitig gearbeitet habt. Auch hier gilt: Weniger ist mehr. Nehmt Euch lieben jeden Tag einen Aspekt vor und diesen dann aber richtig!

Wenn Ihr das erste Mal zu Eurer Prüfungsangst klopft, nehmt bitte wirklich nur einen Aspekt und plant genug Zeit ein, um diesen Aspekt so lange beklopfen zu können, dass Ihr am Ende auf Eurer Bewertungsskala auf eine 1 oder 0 kommt.

In den folgenden Tagen fühlt Ihr vor jedem Klopfdurchgang in Euch hinein, welcher (neue oder „alte“) Aspekt jetzt auftaucht und beklopft diesen solange, bis Ihr auf der Bewertungsskala auf eine 1 oder eine 0 kommt. Wenn Ihr diese Übung ein paar Tage hintereinander gemacht habt, dann schließt Ihr die jeweilige Sitzung mit einem positiven Klopfdurchgang ab:

Einstimmungssatz    Erinnerungssatz
Ich werde die nächste Prüfung mit Leichtigkeit bestehen und ich liebe…*    Ich werde die nächste Prüfung mit Leichtigkeit bestehen.
Ich schaffe es, die nächste Prüfung ruhig und gelassen zu schreiben und liebe …* Ich schaffe es, ruhig und gelassen in die nächste Prüfung zu gehen.
Ich bin ruhig und gelassen beim Gedanken an die Prüfung und liebe…* Ich bin ruhig und gelassen beim Gedanken an die Prüfung.
Ich vertraue meinem Wissen und liebe…* Ich vertraue meinem Wissen und dem, was ich gelernt habe.

*…und akzepiere ich mich so, wie ich bin.

Auch hier gilt: Nehmt immer den Satz, der im jeweiligen Augenblick in Euch aufsteigt und der sich gut anfühlt!

Anstatt der Formel: „…, liebe und akzeptiere ich mich so, wie ich bin.“ könnt Ihr auch folgende Formeln einsetzen:

  • entscheide ich, ich fühle mich bei der …-Prüfung ruhig und souverän.
  • entscheide ich, ich schaffe es.
  • entscheide ich, ich werde immer eine Antwort auf die Fragen haben.

Auch hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Spürt in Euch hinein, was sich für Euch stimmig anfühlt und verwendet dann Euren Satz!

Tauchen bei diesem Positiven Klopfen, während Ihr Euren Satz sprecht, Widerstände auf, dann schreibt sie bitte auf und macht hierzu einen gesonderten „normalen“ Klopfdurchgang.

Wenn Ihr diese Methode täglich anwendet – zu einem festen Zeitpunkt morgens oder abends und immer dann, wenn die Angst wieder in Euch aufsteigt, werdet Ihr schon nach kurzer Zeit keine Angstattacken mehr haben. Und sollte es ein wenig länger dauern, dann habt bitte Geduld und macht die Klopfübung weiter – der Erfolg wird sich einstellen!

Klopft solange, bis die einzelnen Aspekte Eurer Prüfungsangst Euch keine schlechten Gefühle mehr machen, wenn Ihr daran denkt. Sollte dann zwischendurch nochmals Angst in Euch aufsteigen, dann macht einfach ein paar Klopfrunden und Ihr werdet sehen, die Angst wird sich ganz schnell in Wohlgefallen auflösen.

In solchen Fällen reicht oft auch die folgende Schnell-Klopfsequenz:

  1. Denkt ganz bewusst an Eure Angst. Fühlt, wo sie in Eurem Körper sitzt.
  2. Wenn Ihr Euch ganz auf Eure Angst eingestimmt habt, dann beginnt, mit Zeige- und Mittelfinger sanft und vorsichtig beidseitig die beiden Punkte unter den Augen (Mitte Jochbein) zu beklopfen.
  3.  Danach beklopft Ihr die beiden Punkte direkt unterhalb des Schlüsselbeins 30 – 40 Sekunden lang.
  4.  Anschließend beklopft Ihr mit Zeige-, Mittel-, Ring- und kleinem Finger der einen Hand die „Rille“ zwischen Ringfinger und kleinem Finger der anderen Hand.
  5.  Während Ihr die Rille beklopft, führt Ihr bitte die folgenden Schritte aus:
  • Schaut mit den Augen scharf nach rechts unten, dann geradeaus und anschließend scharf nach links unten.
  • Dann rollt die Augen einmal nach links gegen den Uhrzeigersinn und einmal nach rechts mit dem Uhrzeigersinn.
  • Summt eine kurze Melodie.
  • Zählt von 7 bis 1 herunter.
  • Und zum Schluss summt Ihr nochmals eine kurze Melodie.

Solltet Ihr immer noch Angst verspüren, wiederholt diese Übungsfolge. Denkt dabei anstatt an Eure Angst an etwas Positives: „Ich bin ruhig und entspannt, ich vertraue dem Leben, ich schaffe es!“

Und zum Abschluss habe ich noch eine kleine Gegenüberstellung von Angst machenden und hilfreichen Gedanken und Überzeugungen:

Angstauslösende Gedanken  Hilfreiche Gedanken
Ich muss die Prüfung unbedingt bestehen. Wenn nicht, ist alles aus. Durchfallen wäre eine Katastrophe. Ich habe mich auf die Prüfung vorbereitet. Es wäre schade, wenn es nicht klappen würde, doch ich habe noch weitere Möglichkeiten. Ich kann damit weiterleben.
In der Prüfung kriege ich bestimmt kein Wort heraus. Das wäre megapeinlich.   Ich werde mich gut vorbereiten und ein Entspannungsverfahren lernen, dann kann ich mein Wissen besser abrufen. Es ist unwahrscheinlich, dass mir überhaupt nichts einfällt, wenn ich mich gut vorbereite. Meine Denkblockade wird sich nach kurzer Zeit wieder auflösen, wenn ich ein paar Mal tief durchatme und mich kurz entspanne.
Ich darf keinen Fehler machen. Eine falsche Antwort und alles ist aus.   Fehler sind kein Beinbruch. Wegen einer unbeantworteten Frage oder einer falschen Antwort falle ich nicht durch die Prüfung.
Wenn ich die Prüfung nicht bestehe, bin ich ein Versager.   Das ist eine maßlose Übertreibung. Ich versage in einer einzigen Situation in meinem Leben. Außerdem kann ich die Prüfung wiederholen.

 
Viel Erfolg beim Lernen und bei Euren zukünftigen Prüfungen wünscht Euch

Heidi Keber

Weitere Tipps, um die Prüfungsangst in den Griff zu bekommen, findet Ihr außerdem im Gratis-E-Book  „Leichter Lernen durch Entspannung“. Hier gibt es ein ganzes Kapitel zum Thema Angst und Nervosität.

 

Prüfungsangst – Teil III

In den beiden vorhergehenden Teilen zur Prüfungsangst ging es um das Thema Prüfungsangst in der Zeit vor der Prüfung.

Heute zeige ich Euch, was Ihr direkt vor und während einer Prüfung alles machen könnt, um Euch zu beruhigen und zu entspannen. Denn nur durch Entspannung können wir unserem Gehirn signalisieren, dass alles in Ordnung ist, dass keine Lebensgefahr besteht sondern lediglich eine etwas kniffelige Situation.

Wir haben uns auch schon angeschaut, dass ein bisschen Angst vor einer Prüfung und der damit verbundene Adrenalinschub wichtig und hilfreich sind. Unsere Aufmerksamkeit ist geschärft, wir sind voll konzentriert und zu Höchstleistungen bereit.

Was aber tun, wenn wir Panik aufsteigen fühlen, wenn wir vor lauter Angst das wohlbekannte Brett vor dem Kopf haben und uns an nichts mehr von dem erinnern können, was wir gelernt haben…

In solchen Augenblicken brauchen wir schnelle und effektive Hilfe.

Direkt vor der Prüfung

  1. Direkt vor der Prüfung helfen uns die aus Teil I schon bekannten Übungen: Gehirnknöpfe rubbeln, Handkante mit einer positiven Affirmation klopfen und die Cook-Übung.
  2. Wichtig ist auch TIEFES DRUCHATMEN. In Stresssituationen beginnen wir flach und schnell zu atmen, der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt und unser Gehirn wird nicht mehr ausreichend mit dem für Hochleistung benötigten Sauerstoff versorgt.
  3. Das Halten unseres Mut-Fingers – des Zeigefingers – löst die Angst. Wir umschließen dabei den Zeigfinger der einen Hand mit der geschlossenen Faust der anderen Hand. – Nach 3 bis 5 Minuten wechseln wir die Hände.
  4. Wenn Panik in uns aufsteigt, können wir die Spitze des einen Mittelfingers mit der Spitze des anderen Mittelfingers ca. 2 Minuten sanft beklopfen und dabei tief durchatmen, das bringt schnelle Entlastung und macht uns wieder handlungsfähig.
  5. Ein weiterer Fingertrick ist, den unteren Rand des Mittelfingernagels mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand zu massieren. (Zeigefinger oben, Daumen unten). Während des Massierens atmen wir tief und ruhig ein und aus und denken immer wieder „Ich bin ruhig und entspannt, ich habe gut gelernt, ich beherrsche den Lernstoff…“ Die Hände wechseln wir spätestens nach einer Minute. Wir sollten diese Übung mindestens zwei Mal komplett durchführen, damit sie ihre Wirkung voll entfalten kann.
  6. Falls wir vor der Prüfung noch einen Augenblick Zeit haben, können wir auch unsere Stirnhöcker (die Positiven Punkte) halten und uns dabei ganz auf tiefes Ein- und Ausatmen konzentrieren.
  7. Ein weiterer guter Tipp ist es, die sog. Entlastungspunkte sanft zu massieren oder auch nur zu halten (strömen). Das löst die Angst und hilft uns, wenn wir das Gefühl haben, unter dem Stress und den Lasten regelrecht zusammenzubrechen.
    Die Entlastungs-Energiepunkte liegen auf der Körperrückseite, am unteren Hals, dort wo Hals und Schulter einen Winkel bilden, ca. 2 Fingerbreit neben dem 1. Brustwirbel, dem Wirbel, der etwas hervorsteht.
  8. Das Halten der Handgelenke beruhigt uns, wenn wir uns gestresst und überfordert fühlen. Wir können unsere Handgelenke immer und überall halten. Wir können die wohltuende, entspannende Wirkung schon nach kurzer Zeit spüren. Außerdem lässt das lästige Zittern der Finger nach!

1. Hilfe während der Prüfung

Wenn wir eine oder mehrere der o.g. Übungen vor der Prüfung gemacht haben, dann müssten wir unsere Angst bereits weitestgehend im Griff haben. Dennoch kann es auch während der Prüfung zu regelrechten Angstattacken kommen. Wenn wir in einem Raum zusammen mit vielen anderen sitzen, die ebenfalls Angst vor der Prüfung haben, dann kann dies unsere eigene Angst wieder verstärken.

Während der Prüfung helfen uns die folgenden Übungen schnell wieder aus unserem „Angstloch“:

  1. Um nicht die Ängste von all den anderen Prüfungsteilnehmern spüren zu müssen, hilft es, wenn wir uns vorstellen, dass wir von einem hellen, weißgoldenen Licht umgeben sind. Dieses strahlende Licht schützt uns und lässt keine Angstgefühle oder sonstige unguten Gefühle von anderen durch.
  2. Auch während der Prüfung gilt: TIEF DURCHATMEN. Immer wenn wir merken, dass die Angst wieder in uns aufsteigt, machen wir einige tiefe Atemzüge. Dabei hat es sich besonders bewährt, länger auszuatmen als einzuatmen (beim Einatmen zählen wir z.B. bis 7, beim Ausatmen mindestens bis 12)
  3. Und unser Mutfinger ist jetzt auch wieder gefragt. Während der Prüfung können wir jedoch schlecht den einen Zeigefinger mit der anderen Hand umschließen. Wir können aber mit Daumen und Zeigefinger einen Ring bilden. Wir drücken die Spitzen der beiden Finger dabei fest aneinander und die Angst kann sich lösen.
  4. Bei schriftlichen Prüfungen können wir auch immer wieder die Entlastungspunkte (s.o. Punkt 7) massieren und unsere Gehirnknöpfe (unterhalb des Schlüsselbeins) rubbeln.
  5. Wenn wir genau wissen, dass wir eine Antwort kennen, sie uns aber nicht einfallen will – wir also das bekannte Brett vor dem Kopf haben, dann hilft uns das Halten der folgenden Punkte weiter: Wir legen den Zeigefinger der einen Hand auf den Energiepunkt direkt über der Augenbraue (Stirnhöcker) und den Daumen dieser Hand auf den Energiepunkt Mitte des Jochbeins (der Knochen unter dem Auge). Die andere Hand liegt auf den Balancepunkten (Grübchen im Nacken, direkt unterhalb des Kopfes, 3 Fingerbreit von den Ohren entfernt).
    Schon nach kurzer Zeit haben wir wieder einen klaren Kopf.
  6. Ein weiterer guter Tipp ist die Sonnengeflechtsübung. Ihr findest sie auf Seite 24 im Gratis-E-Book Leichter Lernen durch Entspannung. Diese Übung solltet Ihr im Vorfeld jedoch schon einige Male geübt haben, bevor Ihr sie in einer Prüfung anwendet.

Übrigens: Ganz wichtig vor einer Prüfung ist, dass wir genug Wasser getrunken haben. In Stress-Situationen steigt unser Wasserbedarf erheblich und unser Gehirn arbeitet nur dann gut, wenn wir ausreichend Wasser getrunken haben! Mein Tipp: Vor Prüfungen immer eine große Flasche Wasser dabei haben und viel trinken!

Weitere Tipps, um die Prüfungsangst in den Griff zu bekommen, findet Ihr außerdem in meinem E-Book „Genial-Einfach-Lernen„. Hier gibt es ein ganzes Kapitel zum Thema Angst und Nervosität!