Monat: Oktober 2012

Zahlenmerksysteme – Teil II

Das Major-System

In meinem letzten Artikel habe ich euch mit der Bildergeschichten-Methode ein Zahlenmerksystem vorgestellt, das Ihr mit wenig Aufwand sofort einsetzen könnt. Dieses System eignet sich vor allem für einfache und kurze Zahlenfolgen.

Was aber, wenn wir uns längere und komplizierte Zahlen und Zahlenrehen bzw. viele verschiedene Zahlen merken müssen? Wie können wir uns z.B. all die verschiedenen Telefon- und Handynummern, Geburtstage, wichtige Geschichtsdaten, Maße, Formeln u.ä. merken? Mit der Bildergeschichten-Methode sind wir da schnell überfordert.

Aber keine Sorge, auch für komplizierte Zahlen und Zahlenreihen gibt es Systeme, die uns das Behalten erleichtern. Heute stelle ich Euch das Major-System vor.

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Zahlenmerksysteme – Teil I

Die Bildergeschichten-Methode

Zahlen spielen in der heutigen digitalen Welt eine immer wichtigere Rolle. Pins, Codes, Termine, Geburtstage, Passwörter mit Zahlenkombinationen. Aber gerade mit Zahlen haben wir so unsere Merk-Schwierigkeiten. Zahlen sind abstrakt, wir verbinden mit ihnen keine Bilder. Da unser Gehirn aber in Bildern denkt und Bilder leichter abspeichern kann, fällt es uns meistens sehr schwer, uns Zahlenreihen zu merken.

Wie lassen sich nun aber längere Zahlenreihen, Formeln, Geburtstage und Pins dauerhaft behalten?

Hier kommen die Zahlenmerksysteme ins Spiel. Das einfachste Beispiel eines Zahlenmerksystems ist die Bildergeschichten-Methode. Dabei verbinden wir Zahlen mit bestimmten Bildern und verketten die Bilder anschließend zu einer Geschichte. Hört sich im ersten Augenblick vielleicht ein wenig kompliziert an, ist aber genial einfach, da unser Gehirn ja in Bildern denkt und sich am besten an die Infos und Daten erinnert, die wir in Form von Bildern abgespeichert haben. Auf diese Weise können wir selbst längere Zahlenreihen und Zeichenkombinationen lernen und langfristig behalten.

Praktisch sieht das dann folgendermaßen aus:

Zunächst ordnen wir den Zahlen 0 bis 9 jeweils ein Bild zu. Dabei ist es gleichgültig, ob wir ein Bild wählen, dass der entsprechenden Ziffer gleicht oder ob wir ein Bild wählen, das einen Bezug zur entsprechenden Zahl hat. Wichtig ist einzig und allein, dass wir uns diese Bilder so gut einprägen, dass wir sie quasi im Schlaf mit den entsprechenden Zahlen verbinden.

Im folgenden habe ich Euch ein paar Vorschläge für mögliche Bilder zusammengestellt:

0 = Reifen, Ei, Rettungsring

 1 = Baum / Baumstamm, Stift, Wanderstab

 2 = Schwan, Zwillinge

 3 = Hocker (3 Beine), Brezel

 4 = Auto (4 Räder), Segel(schiff)

 5 = Hand (5 Finger), Haken

 6 = Würfel (6 Flächen, höchste Zahl = 6), Golfschläger, Elefantenrüssel

 7 = Zwerg (7 Zwerge), Fahne, Sense

 8 = Sanduhr / Schneemann, Achterbahn

 9 = Kegel (neun Kegel), Lupe

Suche Dir ein Bild zu jeder Zahl, das Dir zusagt und an das Du Dich auf alle Fälle erinnern kannst. Dabei ist es völlig gleichgültig, ob andere mit „Deinen“ Bildern etwas anfangen können oder nicht. Nur Du musst mit den gewählten Bildern klarkommen. Wenn Du die Bilder einmal so richtig verinnerlicht hast, ist es ganz einfach, Dir auch längere Zahlenreihen, Geburtstage oder ähnliches zu merken.

Du prägst Dir diese Bilder also sehr gut ein – so dass Du sie wie im Schlaf beherrschst. Da Du die Bilder so gewählt hast, dass sie Dich an die entsprechende Zahl erinnern, wirst Du sie Dir sehr schnell merken können. Nach ein paar Wiederholungen wirst Du diese Bilder immer sofort mit der entsprechenden Zahl in Verbindung bringen.

Im letzten Schritt denkst Du Dir zu der Zahl, die Du Dir merken willst, eine kleine Geschichte aus.

Beispiel I

Du willst Dir zum Beispiel die Pin-Nummer Deiner EC-Karte merken – und zwar dauerhaft.

Die Pin-Nummer lautet: 4759

4 = Segelschiff

7 = Fahne

5 = Hand

9 = Lupe

Meine Geschichte lautet folgendermaßen:

Ich stehe an einem See und beobachte ein Segelschiff mit grellgelben Segeln und einer knallroten Fahne. An der Reling steht mein Bankberater, der die Hand hebt und mir zuwinkt. Noch lange schaue ich dem Schiff mit meiner Lupe hinterher.

Die Handlung kann ruhig weit hergeholt sein. Je kreativer, desto besser! Je ausgefallener die Geschichte ist, desto besser kannst du sie Dir merken! Wichtig ist vor allem, dass Du die Geschichte lebhaft – wenn möglich mit Farben, Gerüchen, Geräuschen und/oder Gefühlen ausschmückst und sie anschließend mehrfach vor Deinem inneren Auge ablaufen lässt. Du wirst sehen, Du wirst diese Zahl nicht mehr vergessen.

Beispiel II

Das Geburtsjahr Karl des Großen:

747  – Fahne – Schiff – Fahne

Die Bildergeschichten-Methode ist das einfachste Zahlenmerksystem und wirklich kinderleicht zu lernen. Es reicht für das tägliche Leben völlig aus. Werden wir jedoch häufiger mit langen Zahlenreihen oder schwierigen Formeln konfrontiert, dann sollte man sich mit einem anderen Zahlenmerksystem auseinandersetzten: Das Master-System, dass ich im nächsten Artikel vorstelle.

Übrigens: Die Bildergeschichten-Methode hat noch einen tollen Nebeneffekt. Dadurch, dass wir Zahlen mit Bildern verbinden, aktivieren wir beide Gehirnhälften und fördern allein schon  dadurch unsere Lern- und Merkfähigkeit.

Und wem das alles zu theoretisch war, der kann sich auch gerne das folgende Video anschauen…