Kategorie: Leichter Lernen

Prüfungsangst – Teil II

Mentales Training

In Teil 1 zur Prüfungsangst haben wir uns angeschaut, wie wir uns schnell beruhigen können, wenn Angst schon während der Vorbereitung in uns aufsteigt – also 1. Hilfe-Maßnahmen für die Tage und Wochen vor der Prüfung.

Heute wollen wir uns anschauen, wie wir uns mental optimal auf unsere Prüfung vorbereiten können und alleine darüber einen Teil der Angst einfach ausschalten.

Übrigens, ein gewisses Maß an Angst ist – auch wenn Euch das vielleicht schwerfällt zu glauben – sogar hilfreich und notwendig. Ohne Angst vor einer Prüfung würden wir die Prüfungssituation auf die leichte Schulter nehmen, uns wahrscheinlich nur ungenügend vorbereiten und die Prüfung deshalb vermasseln.

Schädlich wird die Angst, wenn sie so stark ist, dass sie uns massiven Stress verursacht. Unser Zwischenhirn (Thalamus) glaubt dann, wir seien in Lebensgefahr. Es bereitet uns optimal auf Flucht oder Kampf vor – und schaltet unser Großhirn einfach ab.

Versagensängste und Selbstzweifel

In den Tagen und Wochen vor einer Prüfung sind es meistens starke Versagensängste und Selbstzweifel, die dazu führen, dass wir uns nicht richtig auf den Lernstoff konzentrieren und ihn somit auch nicht behalten können. Wir sitzen vor unseren Unterlagen, versuchen zu lernen und haben das Gefühl, dass nichts von dem Gelesenen bzw. Gelernten seinen Weg in unser Langzeitgedächtnis finden will… Wir fühlen absolute Leere in unserem Gehirn – den sog. Blackout! Wir haben – völlig unbewusst und ungewollt – unser Gehirn abgeschaltet und unsere Nervenbahnen blockiert.

Diese Leere entsteht dadurch, dass wir uns – meist auch unbewusst – vorstellen, dass wir es niemals schaffen werden, all den Stoff zu lernen, dass wir glauben, wir würden die Prüfung sowieso nicht schaffen, weil sie viel zu schwer sein wird, weil wir zu dumm sind oder zu aufgeregt sein werden, zu….

Unser Gehirn unterscheidet nicht zwischen Vorstellung und Realität!

Diese Filme laufen dann immer und immer wieder in unserem Gehirn ab. Dabei kann unser Gehirn nicht erkennen, dass diese Horror-Szenarien nur in unserer Vorstellung existieren. Es geht davon aus, dass es so ist. Diejenigen, die z.B. gerne Eis essen, wissen was ich meine. Allein die Vorstellung an das Eis reicht aus, dass uns das Wasser im Mund zusammenläuft, dass wir fühlen, wie das Eis auf der Zunge zergeht,… Die Gehirnforschung hat festgestellt, dass die Gehirnzentren, die für die jeweiligen Bereiche zuständig sind, bei der Vorstellung genauso aktiv sind wie bei der realen Handlung. Unser Gehirn ist also nicht in der Lage zwischen Vorstellung und Realität zu unterscheiden.

Unser Erfolgsdrehbuch „schreiben“

Und genau diese Besonderheit unseres Gehirns können wir uns zu Nutze machen! Anstatt uns auszumalen, was während der Prüfung alles schief gehen kann, stellen wir uns vor, dass wir die Prüfung bestehen, dass genau die Themen drankommen werden, die wir besonders gut beherrschen. Wir können uns vorstellen, wie es sein wird, wenn wir die Prüfung bestanden haben, wie glücklich wir dann sind, wie wir uns freuen, wie uns unsere Familie und unsere Freunde zu unserem Erfolg gratulieren, …

Ihr könnt nicht glauben, dass das funktioniert? Dann probiert es aus! Es wird funktionieren! – Das, woran wir glauben, wir uns geschehen…

Und so geht es:

Zunächst macht Ihr eine der in Teil I beschriebenen 1.-Hilfe-Übungen, um Euch zu entspannen und um beide Gehirnhälften zu aktivieren (s. Gehirnknöpfe rubbeln, Cook-Übung).

Anschließend legt Ihr Eure Handflächen auf Eure Stirnhöcker (Ihr könnt auch einen Freund oder ein Familienmitglied bitten Euch die Stirnhöcker zu halten) und „schreibt“ Euer Prüfungs-Erfolgsdrehbuch! In der Kinesiologie nennt man die Stirnhöcker auch die Positiven Punkte. Wenn wir sie halten bzw. sie halten lassen, können sie ihre beruhigende, ausgleichende Wirkung entfalten. Gleichzeitig aktivieren sie beide Gehirnhälften und helfen uns, uns wieder besser konzentrieren und erinnern zu können. Darüber hinaus regen sie unsere Phantasie an. Während wir sie halten, kommen uns viele gute Ideen und Einfälle!

Atmet jetzt ein paar Mal tief ein und aus und dann beginnt Ihr Euch vorzustellen, dass Ihr gut und viel gelernt habt, dass Ihr den Lernstoff gut beherrscht, dass Ihr optimal vorbereitet seid, dass …

Dann stellt Euch vor, wie Ihr in den Prüfungsraum geht. Ihr seid ganz ruhig und gelassen, denn Ihr habt gut gelernt. Ihr wisst ganz genau, dass Ihr es schaffen werdet! Ihr setzt Euch und lächelt Eure Prüfer an. Die erste Frage ist eine ganz leichte Frage, Ihr seid sehr gut vorbereitet und könnt diese Frage ruhig und ausführlich beantworten. Weitere Fragen folgen und Ihr könnt jede Prüfungsfrage ruhig und sicher beantworten. Stellt Euch vor, wie die Prüfer Euch anlächeln und sehr zufrieden mit Eurer Leistung sind… Stellt Euch für alles, wovor Ihr Angst habt eine positive, erfolgreiche Szene vor. Lasst Eurer Kreativität freien Lauf!

Weiter stellt Euch vor, wie Ihr den Raum verlasst. Ihr habt alle Fragen beantworten können und als Ihr zwischendrin einen kleinen Hänger hattet, habt Ihr es offen gesagt. Die Prüfer hatten Verständnis mit Euch und haben Euch mit einem kleinen Hinweis weitergeholfen. Ihr seid erleichtert, glücklich und zufrieden. Eure Freunde / Eure Familie gratulieren Euch!

Malt Euch all dies so genau wie möglich aus, nehmt alle Eure Sinne mit dazu: Was seht Ihr, was hört, riecht, schmeckt, fühlt Ihr?

Je genauer Ihr Euer Erfolgsdrehbuch schreibt, desto besser wird es sich in Eurem Gehirn einprägen. Es wird dann gar kein Platz mehr für übermäßige Angst sein! Wusstet Ihr, dass z. B. alle erfolgreichen Leistungssportler mentale Techniken nutzen, um im Wettkamp auf den Punkt ihre Leistung abrufen zu können? Jeder kann das – auch Ihr!

Nutzt diese Technik so oft wie möglich vor einer Prüfung. Ihr könnt auf die oben beschriebene Weise in Gedanken auch nochmals wichtige Fragen durchgehen. Sie verankern sich so viel besser in Eurem Gehirn und sind danach leicht abrufbar!

Und im nächsten Teil zur Prüfungsangst schauen wir uns an, was wir während der Prüfung tun können, um keinen Blackout zu bekommen.

Zunächst aber viel Spaß beim Schreiben Eures Erfolgsdrehbuchs!

Prüfungsangst – Was tun?

Die meisten von uns kennen sie – die Angst vor schriftlichen oder mündlichen Prüfungen! Wir haben gut und viel gelernt, aber je näher die Prüfung rückt, desto unfähiger fühlen wir uns und desto aufgeregter werden wir. Manche von uns können in der Nacht vor der Prüfung vor lauter Aufregung nicht mehr schlafen. Wir wälzen uns im Bett hin und her und stellen uns in jeder Einzelheit vor, dass wir versagen, dass wir unfähig sind Fragen zu beantworten, dass wir die falschen Antworten geben usw. Am nächsten Morgen sind wir dann völlig erschöpft, gerädert, mutlos und schon fast davon überzeugt, dass wir die Prüfung nicht schaffen werden…

Und richtig, in diesem Zustand der Mutlosigkeit werden wir die Prüfung wahrscheinlich auch nicht schaffen. Wir werden versagen, denn wir haben ja ganz fest daran geglaubt, es nicht zu schaffen.

Was passiert da mit uns?

Prüfungssituationen bedeuten Stress pur. Und was passiert, wenn wir im Stress sind? Um das zu verstehen, müssen wir ein paar Jahrtausende in die Vergangenheit zurückgehen. Bei den Steinzeitmenschen z.B. da war Stress gleichbedeutend mit Lebensgefahr! Wenn diese Menschen einem Säbelzahntiger begegneten, dann hing ihr Überleben davon ab, dass sie schnell reagierten – langes Überlegen, was sie jetzt alles tun könnten, wäre der sichere Tod gewesen. Damit das nicht passierte, gab es einen für die damalige Zeit sehr sinnvollen Mechanismus: Unser Großhirn – das Zentrum des Denkens – wurde abgeschaltet und alle Energie zum Kämpfen oder Fliehen bereitgestellt…

Und genau dieser Mechanismus hält uns auch weiterhin fest im Griff. Angst vor einer Prüfung ist gleichbedeutend mit Lebensgefahr. Also wird das Denkzentrum abgeschaltet und die Muskeln und Lunge werden bestens versorgt. – Eine fatale Situation… Wir würden am liebsten fliehen, müssen aber in einer Prüfung unser Wissen zeigen. Der Zugriff auf unser Großhirn ist abgeschaltet und selbst die leichtesten Antworten fallen uns nicht mehr ein…

Was können wir tun?

Da gibt es viele Möglichkeiten! Am besten machen wir zunächst eine kleine Unterteilung: die Zeit vor der Prüfung und der Zeitpunkt kurz vor und während der Prüfung.

  • Was hilft in den Wochen / Tagen vor der Prüfung? – 1. Hilfe-Methoden
  • Was hilft in den Wochen / Tagen vor der Prüfung? – Mentaltraining
  • Was tun in der konkreten Prüfungssituation?

Im heutigen Artikel zeige ich Euch, wie Ihr in den Wochen und Tagen vor einer Prüfung schnell aus dem immer wieder auftretenden Angstgefühl herauskommt – die 1. Hilfe-Methoden. Im folgenden Artikel schauen wir uns an, wie wir uns mental auf die Prüfung vorbereiten können, so dass sie ein Erfolg wird. Und im 3. Teil erfahrt Ihr, wie Ihr in der Prüfungssituation selbst mit Eurer Angst umgehen könnt! Um die Reihe Prüfungsangst abzuschließen, gibt es am Ende dann noch ein „Prüfungsangst-Spezial“. – Lasst Euch überraschen!

Zunächst aber zurück zu unseren 1. Hilfe-Methoden!

1. Hilfe-Methoden für die Tage (Wochen) vor der Prüfung

In den Tagen bzw. Wochen vor der Prüfung ist es ganz wichtig, sofort etwas tun, wenn die Angst in uns hochsteigt. Meist brauchen wir nur kurz an die Prüfung zu denken und schon zieht sich unser Bauch zusammen, wir atmen zu kurz oder halten dem Atem ganz an, fühlen uns gelähmt oder können nicht mehr ruhig sitzen bleiben (je nachdem ob der Tod-Stell-Modus oder der Flucht-Modus anspringt).

Erste Hilfe, um aus dieser Angst-Spirale herauszukommen, bieten die folgenden Übungen:

1. Gehirnknöpfe rubbeln

Die Gehirnknöpfe befinden sich direkt unterhalb der Schlüsselbeinknochen, in den kleinen Vertiefungen rechts und links vom Brustbein. Wir schließen die Augen und rubbeln die Punkte sanft mit Daumen und Zeigefinger einer Hand. Dabei atmen wir bewusst und tief 5 bis 10mal ein und aus.

 

2. Handkante beklopfen

Anschließend klopfen wir mit der Handkante der einen Hand in die Handfläche der anderen Hand und sagen uns immer wieder: Ich schaffe es. Ich kann/weiß schon ganz viel, ich bin ruhig und gelassen / ich beherrsche den Stoff bis zu Prüfung und dich darf auch Fehler machen…

Eine weitere hilfreiche und schnellwirksame Methode ist die Cook-Übung aus der Kinesiologie:

Diese Übung wirkt entspannend, verbessert die Atmung, stärkt das Selbstwertgefühl und bringt uns wieder ins Gleichgewicht. Sie unterbricht kreisende Gedanken und löst Energieblockaden. Nach dieser Übung fühlen wir uns (selbst)sicherer, erleichtert und gelassener. Der Knoten in unserem Magen hat sich aufgelöst.

  • Wir legen den rechten Fuß auf das linke Knie. Die linke Hand umfasst das Fußgelenk, die rechte den Ballen. (Wir sitzen quasi in einer Acht.)
  • Wir schließen die Augen und atmen tief ein und aus. Beim Einatmen drücken wir die Zunge direkt  hinter den Schneidezähne an den Gaumen, beim Ausatmen lassen wir sie wieder fallen.
  • Dabei sagen wir zu uns selbst: „Ich bin ganz ruhig (und gelassen)“ oder einfach nur „Gelassenheit„.
  • Wir bleiben ca. 1 bis 2 Minuten in dieser Stellung.
  • Dann entkreuzen wir  Arme und Beine und legen die Fingerspitzen beider Hände aneinander.
  • Auch in dieser Stellung bleiben wir 1 bis 2 Minuten und atmen tief ein und aus. Wir denken dabei an nicht, sondern konzentrieren uns voll und ganz auf unsere Atmung,

Und wie geht es Euch nach diesen Übungen? Seid Ihr ruhiger geworden?

Weitere Tipps, um die Prüfungsangst in den Griff zu bekommen, findet Ihr außerdem in meinem E-Book „Genial-Einfach-Lernen„. Hier gibt es ein ganzes Kapitel zum Thema Angst und Nervosität!

Und im nächsten Artikel schauen wir uns dann an, wie wir uns mental auf die Prüfung und die Prüfungssituation vorbereiten können.

Lerntipp 5 – Leichter Lernen mit Karteikarten

 

Lernen mit Karteikarten

Wer hat es nicht irgendwann einmal gemacht – sich vor der Klassenarbeit einen Spickzettel geschrieben?

Und oft genug haben wir dann hinterher festgestellt, dass wir ihn gar nicht gebraucht haben.

Die Tatsache, dass wir uns die Zeit genommen haben, um die wichtigsten Fakten zusammenzufassen und ganz klein aufzuschreiben, hat dazu geführt, dass wir uns intensiv mit dem Stoff zu beschäftigt haben und ihn uns praktischerweise auch gleich merken konnten.

Mit Karteikarten zu arbeiten funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Allein schon durch das Strukturieren von Lerninhalten und das anschließende Aufschreiben haben wir schon sehr viel von dem Lernstoff in unserem Langzeitgedächtnis verankern können.

Wenn wir dann noch ein paar weitere Tipps berücksichtigen, beherrschen wir innerhalb kürzester Zeit den gesamten Lernstoff!

Was brauchen wir zum Lernen mit Karteikarten?

Alles, was wir dazu benötigen, ist ein Karteikasten und Karteikarten in der entsprechenden Größe. Der Karteikasten sollte in fünf unterschiedliche Fächer unterteilt sein.

Auf die Karteikarten schreiben wir die zu lernenden Inhalte. Am besten fassen wir den Inhalt der jeweiligen Karteikarte als Frage zusammen, die wir dann auf die Vorderseite schreiben. Beim Vokabel Lernen schreiben wir die deutsche Vokabel auf die Vorderseite der Karteikarte. Auf die Rückseite schreiben wir die Vokabel in der ausländischen Sprache. Die so erstellten Karteikarten stecken wir in das vorderste Fach.

Zum Lernen nehmen wir uns dann zunächst die Karteikarten aus diesem vordersten Fach vor. Wir lesen uns die Vorderseite durch und wenn wir in der Lage sind die Rückseite wiederzugeben, stecken wir die Karte in das nächste Fach. Können wir die Frage nicht beantworten bzw. die Vokabel noch nicht in der ausländischen Sprache wiedergeben, bleibt die Karte im ersten Fach.

Nach einer bestimmten Zeit, zum Beispiel nach zwei Tagen, nehmen wir uns dann nochmals alle Karten des zweiten Faches vor. Hierbei verfahren wir genauso wie beim ersten Fach. Alle Karten, deren Antwort / Vokabel wir wussten, wandern ins dritte Fach. Karten, deren Antwort wir nicht wussten, wandern zurück in das erste Fach und so weiter. Am besten legen wir im Voraus fest, wie oft wir die entsprechenden Fächer durchgehen möchten. Beim ersten Fach empfiehlt es sich, jeden Tag einen Teil der Karten durchzuarbeiten.

Das Lernen mit Hilfe von Karteikarten eignet sich für fast alle Lerninhalte!

Das Lernen mit Karteikarten bietet sich nicht nur für Vokabeln, geschichtliche Daten oder mathematischen Formeln an, sondern für (fast) alle Bereiche. Es eignet sich aber besonders dann, wenn wir einzelnen Begriffen eine Erklärung bzw. einzelnen Fragen eine Antwort zuordnen können.

Das Zusammenfassen von Inhalten in Form von Fragen ist übrigens schon für sich eine bewährte Lerntechnik, die das Behalten von Lerninhalten außerordentlich fördert.

Vorteile des Lernens mit Karteikarten

Zum einen ist diese Form des Lernens sehr motivierend, da wir ständig beobachten können, wie die vorderen Fächer immer leerer werden und die hinteren Fächer sich füllen. Zum anderen wiederholen wir in regelmäßigen Abständen Lerninhalte, die bereits in einem der hinteren Fächer liegen, dadurch frischen wir das bereits Gelernte immer wieder auf und verankern es fest in unserem Wissensschatz.

Ein weiterer großer Vorteil bei dem Lernen mit Karteikarten ist auch die Zeitersparnis. Wir können uns ganz auf die Lerninhalte konzentrieren, die wir noch nicht wirklich nicht beherrschen. Die übrigen brauchen wir nur von Zeit zu Zeit noch einmal kurz wiederholen.

Es ist außerdem wissenschaftlich bewiesen, dass sich Lerninhalte, die man einmal von Hand (!) – am besten mit Kugelschreiber und in verschiedenen Farben – aufgeschrieben hat, viel leichter und schneller dauerhaft ins Gedächtnis einprägen!

Das Arbeiten mit Fragen, die wir selbstständig formuliert und auf die Karteikarten geschrieben haben, hat darüber hinaus, wie bereits kurz erwähnt, einen zusätzlichen nicht zu unterschätzenden Effekt: Dadurch, dass wir den Lernstoff selbstständig in Fragen umwandeln, verarbeiten und behalten wir ihn sehr viel besser, als wenn wir ihn nur auswendig lernen würden!

Außerdem können wir Karteikarten überall mit hinnehmen und mal eben so zwischendurch, zum Beispiel im Bus, auf dem Weg zu Freunden oder im Schwimmbad, Lerninhalte wiederholen. Und dadurch, dass das Gehirn zwischem dem Lernen auch immer wieder Pausen hat, kann es die Informationen viel besser speichern!

Viel Spaß und viel Erfolg beim Lernen mit Karteikarten!

Gehirngerechtes Lernen – Das Kurzzeitgedächtnis

Warum vergessen wir immer so viel von dem, was wir gerade gelesen oder gehört haben?

Direkt nach dem Lesen kann man sich vielleicht noch an 50 % erinnern, 2 Tage später schon nur noch an 10 % und täglich nimmt die Erinnerung weiter ab.

Einer der Gründe, warum das so ist, hängt mit dem Aufbau des Gedächtnisses zusammen.

Bis auf das Langzeitgedächtnis haben alle anderen Formen des Gedächtnisses eine begrenzte Aufnahmekapazität.

DasKurzzeitgedächtnis (unser Arbeitsspeicher) z.B. ist nach 3 bis 5 Minuten voll. Das bedeutet, dass die zuerst aufgenommenen Informationen von nachfolgenden Informationen verdrängt werden bzw. nachfolgende Informationen nicht mehr aufgenommen werden. Das ist genauso wie bei einem Wasserglas, wenn es voll ist, läuft es über – und das übergelaufene Wasser ist dann verloren…

Wenn Du wichtige Informationen liest, gönn Dir nach 3 – 5 Minuten eine Pause .Schließe kurz die Augen und vergegenwärtige Dir nochmals, was Du gerade gelesen hast, was wichtig ist und warum ist es wichtig.

Wenn wir so vorgehen, hat unser Gedächtnis die Gelegenheit, die Inhalte eine Stufe tiefer zu schieben. Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr viel höher, dass wir uns die Inhalte merken! Das heißt zwar noch nicht, dass wir die Inhalte für immer gespeichert haben. Zumindest sind sie aber eine Stufe tiefer gesackt und die Wahrscheinlichkeit, diese Inhalte später wiederzufinden ist damit sehr viel höher.

Also: Alle 3 – 5 Minuten Pause machen, Augen schließen und sich überlegen, was haben wir da gerade gelesen und warum ist es wichtig. Das hilft unserem Gedächtnis ganz massiv, um sich Inhalte besser zu merken!

Motivation und Ziele

Leichter Lernen durch Motivation und Ziele

Motivation ist die Gesamtheit aller Gründe (Motive), warum wir eine bestimmte Sache tun.

Wenn du etwas Bestimmtes tun möchtest, es dir aber sehr schwer fällt, konzentriert bei der Sache zu bleiben, du dich ablenken läßt, du innerlich stöhnst, wenn du nur daran denkst, du keine wirkliche Lust hast, es zu tun, dich dann aber schlecht fühlst, wenn du es nicht tust, dann kann es sein, dass du keine Gründe dafür hast, eben dieses zu tun.
Meist liegt es daran, dass du tief in dir drin nicht weißt, warum du dieses Bestimmte tun sollst (z. B. lernen…). Da hilft es auch nicht weiter, wenn andere dir sagen, was für dich gut ist und warum.

Du selbst mußt wissen, warum du etwas tust und davon überzeugt sein! Du brauchst Ziele, auf die du zusteuern kannst!

Wenn du keine Ziele hast, dann treibst richtungslos du wie ein Schiff auf dem Meer, dann weißt du nicht, warum es sich lohnt sich anzustrengen. Wenn du aber beginnst, dir über deine Ziele klar zu werden, dann weißt du auf einmal, warum du dieses oder jenes tust – dieses oder jenes bringt dich einen Schritt weiter in Richtung deines Ziels!
Wenn du also deine Motivation erhöhen möchtest (z.B. fürs Lernen), solltest du dir zunächst Gedanken über deine ganz persönlichen Ziele machen und dir darüber klar werden, was du in der Zukunft erreichen willst – warum du also lernt.

Mit einem festen Ziel vor Augen, ist es auf jeden Fall leichter, die Dinge, die zum Erreichen dieses Ziels notwendig sind – z. B. Lernen -, gezielt anzugehen und durchzuhalten.

Wie aber finden wir unsere Ziele?

Das ist gar nicht so schwer: Die folgenden Fragen können dir dabei helfen, deine Ziele zu erkennen.

  • Warum willst du gerade dieses Bestimmte tun? Was ist der Grund dafür?
  • Was bringt dein Herz zum Singen? (Wirkliche Ziele sind diejenigen, die dein Herz zum Singen bringen, wenn du nur daran denkst!)
  • Welchen Beruf möchtest du (später) ausüben? Welcher Beruf könnte zu deinen Zielen passen?
  • Welche Voraussetzungen sind dafür nötig (Ausbildung, Fähigkeiten, Kenntnisse…)
  • Was sind deine Ziele für die nächsten 3 ( bis 5) Jahre?
  • Was sind deine Ziele für das nächste Jahr?
  • Was sind deine Ziele für das laufende Jahr?
  • Was sind deine Ziele für den nächsten Monat?
  • Was sind deine Ziele für das nächste Woche?
  • Was sind deine Ziele für den nächsten Tag?

Nimm dir Zeit, jede Frage zu beantworten – am besten (hand!)schriftlich! Jede Antwort wird dich ein Stück weiter bringen! Wie durch ein Wunder, wirst du auf einmal Spaß an gewissen Aufgaben finden, denn sie bringen dich ja deinem Ziel näher. Du tust es nicht mehr für deine Eltern, deine Lehrer, deine Schule, sondern du tust genau dieses, weil du es willst, weil es dich weiter bringt.

Und wenn du nicht gleich auf alle Fragen eine Antwort hast? Das macht gar nichts! Du wirst mit der Zeit die Antworten finden. Wenn du anfängst, deine Aufmerksamkeit auf diese Fragen zu richten, wird sich automatisch irgendwann die Antwort einstellen! Glaube mir!

Teilziele und Etappen

Wenn du dir also über deine Ziele klar geworden bist, dann teile dir den Weg zu deinem Ziel in Etappen – in Teilziele –und diese Teilziele wiederum in einzelne Schritte ein. Mit jedem erreichten Teilziel, bist du deinem großen Ziel wieder ein Stück näher gekommen!

Warum ist es so wichtig, sich den Weg in einzelne Etappen einzuteilen? Wäre es nicht schöner sofort das eigentliche Ziel zu erreichen? Schöner vielleicht, aber sehr sehr schwierig und sehr anstrengend…

Stell dir vor, du willst vom Erdgeschoss in die 1. Etage, aber es gibt keine Treppe… Du versuchst hoch zu springen, aber so sehr du dich auch anstrengst, es klappt nicht. Irgendwann wirst du müde, erschöpft und frustriert aufgeben.

Du wirst die 1. Etage nur dann erreichen, wenn du dir einzelne Stufen „baust“ – also Etappe für Etappe den Weg in den 1. Stock bewältigst. Jede einzelne Stufe ist leicht zu erreichen und am Ende wirst du in die 1. Etage gelangen, ohne erschöpft und müde zu sein! So ist das auch mit unseren Lebenszielen: Langsam und stetig, Etappe für Etappe nähern wir uns ihnen bis wir sie endlich erreicht haben!

Positiver Nebeneffekt der Teilziele

Jedesmal, wenn du ein solches Teilziel erreicht hast, fühlst du dich fähig, freust du dich über deinen Erfolg und bist glücklich. Und mit all diesen Glücksgefühlen wird es dann nochmals leichter dein großes Ziel zu erreichen!

Übrigens, sobald du dich auf den Weg in Richtung eines Ziel machst, geschieht ein weiteres kleines Wunder. Wie durch Zauberhand sind auf einmal Menschen da, die dir weiterhelfen können und werden,  denn sie finden es super, dass du Ziele hast und für deine Ziele auch einstehst. Und du hast immer wieder kleine Erfolge, die dir zeigen, dass du auf dem richtigen Weg bist und die dir Mut und gute Laune machen, genau diesen Weg weiterzugehen!!!

Und was ist, wenn du Fehler machst, wenn etwas nicht so klappt, wie du es dir vorgestellt hast?

Dann mach weiter!!! Es ist nicht schlimm, wenn du dein Teilziel erst 2 Wochen oder einen Monat später erreichst!!! Wichtig ist einzig und allein, dass du auf dem Weg zu deinem Ziel bist und da gehören Rückschläge einfach mit dazu. Lerne aus deinen Fehler und mache es das nächste Mal einfach besser. Glaubst du das wir heute Autos, Flugzeuge, Computer etc. hätten, wenn wir bei dem ersten Hindernis das Handtuch geworfen hätten? Die Erfinder wissen, dass es viele Versuche braucht, bis sie ihr Ziel erreichen und ihre Vision Wirklichkeit wird. Und so sind sie nicht traurig, wenn es mal nicht so klappt, wie sie es sich vorgestellt haben, sondern sie lernen aus dem Fehlversuch und versuchen es viele weitere Male. – Sie wissen, irgendwann wird es klappen!!!

Viel Erfolg beim Entdecken und Erreichen Deiner Ziele!

Lerntipp Nr. 3 – Mind-Maps

Das Mind Mapping ist eine kreative Methode, um Gedanken und Lerninhalte grafisch aufs Papier zu bringen und zu strukturieren. Es hilft uns gezielt nachzudenken, zu planen und zu lernen!

Erstellung eines Mind-Maps

Ein Mind-Map wird aus Schlüsselbegriffen, Bildern, Symbolen und Farben erstellt. Und so funktioniert’s:

 

  1. 1. Wir legen ein Blatt im Querformat vor uns hin. Unser Mind Map beginnen wir, indem wir unser zentrales Thema in die Mitte des Blattes schreiben. Anschließend zeichnen wir z. B. einen Kreis, eine Wolke, einen Stern um unser zentrales Wort, so daß wir es sofort finden.
  2. Anschließend malen wir Linien an die Wolke oder den Kreis in der Mitte. Diese Linien, die also direkt von dem Hauptthema abgehen, heißen Hauptäste.
  3. Jetzt lassen wir unsere Gedanken ca. 5 Minuten lang einfach fließen. Dabei notieren wir jeden Gedanken – so unsinnig er im Moment auch erscheinen mag. Dies entspricht einem Brainstorming mit uns selbst.
  4. Jedes Schlüsselwort erhält einen eigenen Ast. Die Schlüsselworte sollten kurz, treffend und einprägsam sein. Wir verwenden immer nur ein, höchstens zwei bis drei Worte (Substantive, Verben, Adjektive) – nie ganze Sätze. Bei Lernthemen schreiben wir die wichtigsten Schlüsselbegriffe zu einem Thema auf die Hauptäste.
    Die Oberbegriffe eines Mind-Maps lassen sich ganz einfach finden können, wenn wir die 6 W-Fragen stellen: “Wer? Was? Wo? Wie? Wann? Warum?”
  5. Jeder Gedanke / Schlüsselbegriff erhält seinen eigenen Ast – den jeweiligen Hauptast. Untergeordnete Gedanken / Schlüsselbegriffe werden als Themenzweige an den Hauptast angehängt. Wir können unsere Hauptäste so weit verzweigt, wie es uns nötig erscheint. Auch die Themenäste sollten möglichst anschaulich und farbig gestaltet sein. Die Äste sollen immer genauso lang sein wie das Wort oder die Abbildung. Jeder Begriff und jede Abbildung steht auf einer eigenen Linie. Auf diese Weise entsteht eine baumartige Struktur, die nach Belieben erweitert werden kann.
  6.  Neben dem Benutzen verschiedener Farben sollten wir unser Mind-Map auch mit kleine Zeichnungen, Symbolen, Pfeilen und Verbindungslinien versehen, dadurch prägen sich Inhalte und Zusammenhänge besser ein.
  7. Vorsicht mit Abkürzungen: Wir sollten sie nur verwenden, wenn ihre Bedeutung absolut klar und gängig ist. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Zusammenhänge bzw. die Bedeutung nach einiger Zeit nicht mehr so präsent ist.

Es ist ziemlich egal, wie wir das Mind-Map gestalten. Wichtig ist nur, das es  für uns anschaulich, bunt und einprägsam sein. Wir sollten mindestens drei verschiedene Farben verwenden und es mit Bildern und Symbolen ergänzen. Da wir unser Mind-Map als Bild im Gehirn „abspeichern“, können wir uns später durch die Farben, die Bilder und Zeichnungen, die Symbole, Pfeile und Beziehungslinien besser erinnern und die Inhalte leichter wiedergeben..

Mit der Zeit wird jeder für sich seinen eigenen Stil entwickeln. Es kommt dabei nicht darauf an, dass das Mind-Map schön ist oder anderen gefällt. Wichtig ist einzig und allein, dass wir es verstehen.

Regeln beim Mind Mapping

Beim Mind Mapping ist fast alles erlaubt. Es gibt nur einige wenige Regeln:

  • Auf einen Ast schreiben wir jeweils nur ein einziges Schlüsselwort
  • Wir schreiben in großen Druckbuchstaben.
  • Die Äste müssen miteinander verbunden sein. Jeder Begriff soll an irgendeinem anderen angehängt werden.
  • Falls wir tatsächlich einmal unverbindbare Begriffe haben, sollten wir ein zweites Mind-Map eröffnen, denn dann kann es sich um ein neues Thema handeln.
  • Wir verwenden ausschließlich Substantive, Verben und Adjektive – alle anderen Wörter sind in einem Mind Map überflüssig.
  • Je mehr Farben, Bilder und Symbole wir verwenden, desto besser!

Mind-Mapping und Lernen

Um mit Hilfe von Mind-Maps zu lernen, verfahren wir in der o.g. Weise. Einziger Unterschied ist es, dass wir nicht frei assoziieren, sondern die zu einem Thema gehörenden Über- und Unterbegriffe, Beziehungen und Zusammenhänge in eine Mind-Map-Form bringen.

Da wir in unserem Gehirn vor allem Bilder abspeichern, können wir uns viel besser und leichter an den zu lernenden Lerninhalte erinnern! Wir hangeln uns dann quasi von Ast zu Ast durch unser Lernthema. Wir erstellen uns quasi einen „Lernweg“, den wir immer wieder gehen können. Das im Gehirn hinterlegt Bild unseres Mind-Maps ist sehr viel leichter abrufbar als auswendig (auswendig) Gelerntes. Die Lerninhalte werden ganz anders verankert und bleiben daher über lange Zeit abrufbar.

Warum Mind-Mapping?

  • Informationen können rasch dargestellt und erfasst werden.
  • Situationen und Probleme können schnell analysiert werden.
  • Aufgaben können besser geplant und organisiert werden.

Wenn wir Mind-Maps regelmäßig einsetzen, werden wir feststellen, dass

  • wir uns insgesamt besser erinnern können,
  • wir deutlich weniger Zeit brauchen, um uns Notizen zu machen und unsere Notizen auszuwerten,
  • wir mit Spaß und Freude daran gehen, unsere Gedanken aufzuschreiben,
  • wir schneller und kreativer neue Ideen entwickeln können und
  • wir allgemein die Informationsflut besser bewältigen können.

In der Anfangsphase geht es vor allem darum, so viele Begriffe wie möglich auf die Äste unseres Mind-Maps zu schreiben. Alles, was wir zu einem bestimmten Zeitpunkt aufschreiben ist richtig und wichtig. Daher schreiben wir alles auf, was uns einfällt. Jedes Wort kann uns zu neuen Assoziationen / neuen Ästen auf unserem Mind-Map verhelfen.

Es gibt mittlerweile einige Computerprogramme, um Mind-Maps zu erstellen. Um Mind-Maps zum Lernen einzusetzen empfehle ich jedoch, die Mind-Maps selbst zu „malen“. Wir schalten damit den Turbo-Lerngang ein!

Übrigens: Mit Hilfe von Mind Maps können wir auch persönliche Probleme hervorragend analysieren und besser verstehen!!!

Fit und leistungsfähig durch Power-Schlaf

Power-Schlaf stärkt nachweislich das Gedächtnis und fördert die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit!

Wenn wir viel zu lernen und Neues zu verarbeiten haben, dann ist Power-Schlaf genau richtig für uns! Eine kurze Schlafpause während des Tages spielt eine entscheidende Rolle für unsere Erinnerungsfähigkeit und damit unsere Lernfähigkeit. In der Schlafpause gelangt das neu erworbene Wissen ins Langzeitgedächtnis und ist auch auf Sicht zuverlässig abrufbar!

Also alle, die sich in sehr kurzer Zeit viele unterschiedliche Inhalte einprägen müssen, sollten sich den Power-Schlaf zur Gewohnheit machen. Durch das „kleine Nickerchen“ zwischendurch können die Informationen leichter verarbeitet werden. Sie prägen sich besser ein und werden nicht gleich wieder vergessen…

Kein Mensch kann den ganzen Tag lang durchgehend, eine gleichbleibend hohe Leistung erbringen. Unser natürliches Leistungstief liegt täglich etwa zwischen 13.00 und 15.00 Uhr liegt. In dieser Zeit befinden sich die meisten Menschen auf dem Minimum ihrer Leistungsfähigkeit. Eine kurze Schlafpause bringt da schnelle und gesunde Abhilfe.

Untersuchungen der NASA haben übrigens gezeigt, dass eine Siesta die Leistung der Menschen erheblich steigert – und das nicht nur für kurze Dauer! Die gesteigerte Leistungsfähigkeit kann bis zu 30 Stunden lang anhalten! Wer also die Möglichkeit zum Power-Schlaf hat, sollte sie auf alle Fälle nutzen.

Untersuchungen eines französischen Schlafforschers haben darüber hinaus ergeben, dass Power-Schläfer aufmerksamer sind, intensiver wahr nehmen und mehr von ihrer Umgebung mitzubekommen. Der eigene Körper fühlt sich angenehmer, vitaler und wohliger an. Sie fühlen sich energetisch, locker, voller innerer Ruhe und optimistisch-motiviert. Entsprechend freundlich ist ihr Umgang mit anderen Menschen.
Übrigens: Power-Schlaf soll auch gegen Stress und Burn-out helfen und beugt damit Herz-Kreislauferkrankungen vor.

Was ist beim täglichen Power-Schlaf zu beachten?

Der Mittags- oder Tagesschlaf sollte am besten am frühen Nachmittag stattfinden, denn wie oben beschrieben, tritt das natürliche Leistungstief in einer Zeit zwischen 13.00 und 15.00 Uhr auf.
Es wird empfohlen sich nach dem Mittagsessen hinzulegen, spätestens aber um 15.00 Uhr. Wem das aus beruflichen Gründen nicht möglich ist, kann eine spätere Zeit, z. B. den späten Nachmittag oder frühen Abend wählen (vor dem Abendessen).

Hilfreich ist es, zumindest zu Anfang, die gleiche Tageszeit für den Power-Schlaf zu wählen, denn der Körper stellt sich auf die Ruhephase ein.

Länge des Power-Schlafs

Der Power-Schlaf sollte nicht kürzer als 10 Minuten und nicht länger als 1/2 Stunde dauern. Wichtig ist, dass wir nicht die Tiefschlafphase erreichen. Wenn wir aufwachen, sollten wir fit und nicht müde sein. Wenn wir zu lange schlafen, fährt der Körper seine Funktionen, wie z.B. den Kreislauf zu stark herunter und folglich brauchen wir viel zu lange, um wieder in die Gänge zu kommen. Wir würden also den Erholungseffekt des Kurzschlafs aufheben.

Wecker stellen

Am besten stellen wir uns einen Wecker und stehen direkt auf, wenn er klingelt – auch wenn es zu Anfang schwer fällt. Wenn wir Probleme mit dem sofortigen Aufstehen haben, sollten wir den Wecker außerhalb unserer Reichweite aufstellen, damit wir aufstehen müssen.

Ungestörter Ort

Wir sollten dafür sorgen, dass keiner unseren Power-Schlaf stört – daher Handy abstellen bzw. anderen kurz Bescheidgeben, ab wann wir wieder ansprechbar sind.
Für einen kurzen Tagesschlaf können brauchen wir kein Bett! Couch oder Sessel reichen völlig aus, aber auch der Bürostuhl oder eine Matte auf dem Boden tun es! Wer mit dem Auto unterwegs ist, kann den Power-Schlaf auch im Auto machen.

Geheimtipp: Koffein vor dem täglichen Power-Schlaf!

Wer voll durchstarten will, der kann kurz vor dem Power-Schlaf etwas Koffein zu sich zu nehmen (z.B. Kaffee, Grünen oder Schwarzen Tee). Koffein braucht ca. 20 bis 30 Minuten, um zu wirken (es muss erst durch den Magen-Darm-Trakt gelangen). Power-Schlaf und Koffein ergänzen sich also perfekt!

Wer seinen Kurzschlaf allerdings erst am späten Nachmittag vornimmt, sollte auf Koffein verzichten, denn Koffein am späten Nachmittag kann uns um den Nachtschlaf bringen.

Übrigens zu viel Schlaf ist auch nicht gut: Menschen, die täglich zu lange schlafen, sind häufig müde und fühlen sich in Folge eher schlapp als erfrischt.

Der Power-Schlaf ist auch nicht dafür geeignet ist, Schlafdefizite aufzuholen. Wenn wir wiederholt Schlafdefizite haben, sollten wir diese mit „richtigem“ Schlaf beheben.

Viel Erfolg mit dem  Power-Schlaf!

Lerntipp Nr. 2

Fester Ort und feste Zeit zum Lernen

Als ich mich entschloss, die Prüfung zur Psychotherapeutin nach dem Heilpraktikergesetz zu machen, war mir klar, dass ich Dinge in meinem Leben verändern muss. Bei Durchfallraten von 70 % auf der einen Seite und einem Full-Time-Job auf den anderen Seite brauchte ich so etwas wie eine Strategie, um das Lernpensum auch wirklich zu schaffen.

Eine wichtige Hilfe, um mich auch wirklich jeden Tag zum Lernen hinzusetzen, waren ein fester „Lernort“ und eine feste „Lernzeit“.

Ein Lernort sollte aber nicht nur ein x-beliebiger Platz sein, sondern ein Platz, an dem Du Dich auch wirklich wohl fühlst. Ich habe sogar meinen Schreibtisch umgestellt, um genau an dem Platz zu sitzen, den ich wirklich mochte: vor einem großen Fenster mit Blick ins Grüne.

Rund um und auf meinen Schreibtisch habe ich dann nur die Dinge zugelassen, die auch wirklich mit dem Lernthema zusammenhingen: Das Skript, Bücher zum Thema, Nachschlagewerke, Karteikarten, bunte Stifte, Konzeptpapier… Der Lapptop durfte nur dann auf den Schreibtisch, wenn ich ihn zu Recherche im Internet brauchte.

Somit hatte ich mir mein kleines „Lernreich“ geschaffen, in dem ich mich auch gerne aufgehalten habe. Zumindest waren das schon einmal gute Voraussetzungen.

Anschließend habe ich mir einen Zeitplan erstellt. Dabei ging es nicht darum, den Tagesablauf akribisch genau aufzuschreiben. Es ging vielmehr darum, zu sehen, wie ich meine Zeit so verbringe und wo im Tagesablauf Zeit zum Lernen war.

Als Berufstätige kamen bei mir die Abende und die Wochenenden in Frage. An den Wochenenden reservierte ich die Vormittage für Lernen, während der Woche verlegte ich meine feste Lernzeit in die Abendstunden. Wichtig war hierbei, zwischen Arbeit und Lernen eine Pause zu haben. Zeit, um umzuschalten, von der Arbeitsroutine in die Lernroutine. Ich brauchte also Zeit, um die Arbeit abzuschalten und mich auf das Lernen einzustellen. Die Pause durfte allerdings nicht zu lange sein. Wenn ich es mir erst einmal auf dem Sofa bequem gemacht hatte, dann konnte ich mich nur schwer motivieren, den Lernstoff in Angriff zu nehmen.

Schau Dir Deinen Tagesablauf an und lege dann fest, wann Du lernen willst. Wichtig ist, dass Du Dich in der Folge auch an die festgelegten Zeiten hältst. Wenn Du merkst, dass es Dir zu der festgelegten Zeit immer wieder sehr schwer fällt mit dem Lernen zu starten, dann überprüfe, ob es nicht eine bessere Lernzeit für Dich gibt. Manche Menschen können am besten zwischen 22.00 und 24.00 Uhr arbeiten und lernen… Richte Dich da ganz nach Deinen eigenen Bedürfnissen!

Und wenn es mal nicht so klappt, Du Dich so gar nicht zum Lernen aufraffen kannst? Dann ist das eben so. Mache Dir deswegen keine Vorwürfe, sondern erlaube Dir ganz bewusst einen Tag / Abend Pause. Mache etwas Schönes, etwas das Du wirklich magst und Du wirst sehen, am nächsten Tag fällt das Lernen viel leichter!

Also: Suche Dir Deinen Lernort aus, richte ihn ein und lege Deine Lernzeiten fest!!

Und noch einen Tipp, wenn es Dir schwerfällt mit dem Lernen zu beginnen: Lege Dir ein Startritual zu! Mache zum Beispiel eine Brain-Gym-Übung (s. Konzentrationsübungen im Downloadbereich), trinke ein Glas Wasser, mache bewusste Atemübungen… und dann setzt Du Dich an Deinen Schreibtisch und beginnst sofort mit der Tageslektion!

Bleibt mir nur noch Dir einen erfolgreichen Lernstart zu wünschen!!!

Klopfakupressur

Klopfakupressur ist eine ausgezeichnete Selbst- und Soforthilfe, wenn du dich nicht wohl fühlst. Sie steht dir immer und überall zur Verfügung und lindert gefühlsmäßige, und körperliche Beschwerden. Sie hilft bei einer Vielzahl von Problemen, vor allem bei negativen Gefühlen, festgefahrenen Überzeugungen und Verhaltensweisen. Sie ist einfach anzuwenden und darüber hinaus äußerst wirkungsvoll.

Unter dem Begriff der Klopfakupressur sind verschiedene Techniken zusammengefasst, bei denen bestimmte, aus der traditionellen Chinesischen Medizin bekannte Akupunkturpunkte mit den Fingern sanft bekopft oder massiert werden. Gleichzeitig stellt man sich innerlich auf ein bestimmtes Problem ein, das man während des Klopfens entweder laut ausspricht oder an das man denkt.

Die Klopfakupressur geht von der Annahme aus, dass das Energiesystem des Körpers – das Meridiansystem – eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und der Lösung von Problemen und negativen Gefühlen spielt. Du kannst dir das so vorstellen, dass Störungen (Stress, Wut, Angst, Ärger usw.) zu einer Art Kurzschluss in einer oder mehreren Energiebahnen – den sogenannten Meridianen – führen können. Das blockiert den Energiefluss in deinem Körper und du fühlst dich schlecht.

Blockaden in deinem Energiesystem können sich auf Körper, Geist und Seele auswirken. Du kannst sie durch leichtes Beklopfen bestimmter Energiepunkte (vornehmlich Meridian-Anfangs- und Endpunkte) sanft auflösen. Innerhalb kürzester Zeit fühlst du dich wieder besser, hast neue Kraft und neuen Mut.

Unter Downloads/Übungen findest du unter anderem Übungen zur Klopfakupressur,  die dir helfen zu entspannen, dich besser zu konzentrieren und die dir neue Kraft und Energie geben.

Weitere Übungen findest du in meinem E-Book Leichter Lernen durch Entspannung, bessere Konzentration und mehr Energie.

Wasser – Lernhelfer Nr. 1

Der Mensch besteht zu über zwei Dritteln aus Wasser. Es ist daher sehr wichtig für alle Funktionen im Körper, dass du ausreichend Wasser trinkst. Wasser ist ein hervorragender Leiter für elektrische Energie und unverzichtbar für die Übertragung von Nervenimpulsen (sehen, hören, riechen, fühlen, aber auch denken!) und für sämtliche Stoffwechselvorgänge im Körper.

Dein Körper besteht aus Milliarden winziger Nervenzellen, den Neuronen. Diese Neuronen bilden deine „Datenautobahnen“, d. h. sie übertragen alle möglichen Informationen in deinem Körper. Um die elektrischen Nervenimpulse schnell weiterleiten zu können, benötigt dein Körper Wasser. Aber auch dein Gehirn benötigt Wasser, um alle Sinneswahrnehmungen – sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen – schnell und leicht verarbeiten zu können. Wasser ist also die Voraussetzung für gute Leit- und Lernfähigkeit!

Wenn du tagsüber zu wenig Wasser trinkst, sind deine Nervenbahnen nicht mehr richtig „geölt“. Informationen können nicht mehr in der gewohnten, schnellen Weise weitergeleitet werden. Du hast dann im wahrsten Sinne des Wortes eine lange Leitung oder stehst sogar auf der Leitung. Manche Informationen gehen dabei ganz verloren,
d. h. sie kommen nicht dort an, wo sie hin sollten. Du verstehst dann auf einmal nicht mehr, was dein Lehrer sagt, du kannst dich nicht mehr richtig konzentrieren und fühlst dich müde und schlapp. Dein Denken wird ganz langsam und Lernen fällt dir dann sehr schwer.

Also: Besonders unter Stress und Belastung – dazu gehört auch die Kopfarbeit in der Schule und während der Hausaufgaben – ist es ganz wichtig, ausreichend Wasser zu trinken.

Klares Wasser – am besten ohne Kohlensäure – hat darüber hinaus noch einen sehr wichtigen Nebeneffekt: Es leitet Abfallstoffe und Gifte aus dem Körper aus, d. h. es reinigt deinen Körper und klärt deinen Geist.

Ein Erwachsener braucht durchschnittlich 8 große Gläser Wasser (Körpergewicht x 0,2), ein Kind sollte mindestens 4 – 6 große Gläser (ca. 1 Liter) Wasser trinken. Bei körperlicher Aktivität, geistigen Anforderungen oder Stress erhöht sich der Wasserbedarf!

Wasser ist übrigens nicht nur für die Informationsübertragung unverzichtbar, sondern es ist auch ein Informationsträger: Wenn du Wasser auf ein Blatt mit dem Wort „Liebe“, Dankbarkeit, Freude, Harmonie, Frieden etc., stellst, dann nimmt es die entsprechende Schwingung an (siehe hierzu die Forschungsergebnisse von M. Emoto, einem japanischen Wissenschaftler)!

Tipp: Wenn du dich während des Wassertrinkens auf ein Ziel konzentrierst und gleichzeitig dabei denkst: „Ich schaffe es! Ich schaffe es!“ dann bringt dich allein dieser kleine Moment des Trinkens deinem Ziel ein Stück näher.